Impuls 9

Miteinander essen – Gemeinschaft stärken

Essen planen. Tisch decken. Getränke holen. Einen festgelegten oder einen beliebigen Platz einnehmen. Beieinander sitzen, sich etwas erzählen, schweigen, etwas besprechen. 

Manchmal ploppt da Gemeinschaft auf, manchmal ist es auch stressig. 

Und dann gibt es auch die besonderen Mahlzeiten. Es wird eine Tischdecke benutzt, eine Kerze angezündet, ihr holt das Lieblingsgeschirr. Es gibt etwas Besonderes zu essen, worauf sich alle freuen.

Es ist interessant: Jede Familie hat ihre individuellen Rituale rund ums miteinander Essen – das „Mahl halten“ –  wie man früher sagte. Und oft geschieht dabei etwas Besonderes: Du spürst, dass eure Familiengemeinschaft euch wichtig ist. Dass alle es genießen, wenn ihr einander am Esstisch in den Blick nehmt. Oder euch gegenseitig verwöhnt, durch besondere Aufmerksamkeiten und indem ihr das Essen miteinander teilt. Dieses gemeinsame „Mahl halten“ stärkt euch. Es wirkt nach!

Das Mahl, das Jesus mit seinen Jüngern und Jüngerinnen immer wieder hielt, lebte auch von dieser Gemeinschaft und Stärkung.
Beim letzten Abendmahl sprach er laut den Erzählungen in der Bibel etwas Wichtiges aus. Er sagte: Feiert immer wieder dieses Mahl, denkt an unsere gemeinsame Botschaft. 

Sprecht darüber, was wichtig ist:
Vertrauen auf die Liebe Gottes, füreinander sorgen, Verantwortung übernehmen für die, die Hilfe brauchen... und lasst euch dadurch stärken für euer Leben. Denkt daran, ich bin immer bei Euch.

Für dich

Miteinander essen. Einander ansehen. Einander zuhören und von sich erzählen. Sich stärken lassen. Verlässliche gemeinsame Zeiten haben. Satt werden: Das alles ist möglich, wenn ihr das Essen teilt und gemeinsam „Mahl haltet“.

Anregendes für eigene Gedanken:

  • Was brauchen Erwachsene, was brauchen Kinder, damit gemeinsam „Mahl halten“ euch Freude und Stärkung bringt?
  • Was hilft dir dabei, die Gemeinschaft als Familie zu spüren?
  • Wann genießt du eure Mahlzeiten?
  • Welche Botschaft, welche Gespräche stärken wen?

Mit diesem Rezept könnt ihr ein Brot backen: zum Teilen, zum Essen, zum „gemeinsam Mahl halten".
Wie schmeckt dieses Brot, wenn ihr es bewusst teilt, wenn ihr dabei gemeinsam am Tisch sitzt? 

Rezept für ein Hafer-Dinkel-Brot
400 g Dinkelvollkornmehl o.ä.
100 g zarte Haferflocken
2 EL Obstessig
1 EL Salz
1 Pk. Trockenhefe
500 ml Wasser, lauwarm
Wahlweise können (wenn vorhanden) auch noch
50 g Sesam, 50 g Leinsamen, 50 g Sonnenblumenkerne
hinzugegeben werden. 

Zubereitung:
Alle Zutaten mit einem Löffel gut vermengen, bis ein noch nasser Teig entsteht. Den Teig gut gehen lassen.
Eine Kastenform einfetten, den Teig hineingeben und bei 220°C im Ofen für ca. 1 Stunde backen.

Plus

Brot segnen

Jeden Tag schneiden wir Brote: Frühstücksbrote, Pausenbrote, Abendbrote, ...
Das ist eigentlich sehr alltäglich. Und manche von uns erinnern sich vielleicht noch an ein Ritual ihrer Großeltern:

Immer bevor sie ein frisches Brot anschnitten, zeichneten sie ein Kreuz auf die Unterseite und sagten dabei: „Danke, Gott.“
Vor dem Anschneiden ein kleines Kreuz zu machen und dann mit dem Brotmesser die ersten duftenden Scheiben abzuschneiden: Das war ein Moment des Innehaltens.

  • Und eigentlich steckt noch einiges mehr dahinter. Das Brot und der Dank stehen für alles, was ich zum Leben brauche. Ich brauche nicht nur Essen und Trinken, sondern auch ein Zuhause, Menschen, denen ich vertrauen kann und mehr.
    Dafür bin ich dankbar.
  • Deshalb habe ich dieses Zeichen wieder neu aktiviert. Wenn ich das Kreuz auf das Brot zeichne, denke ich: „Guter Gott, es fühlt sich gut an, dass ich mich immer wieder geborgen fühle, dass Du immer wieder für mich und für meine Familie sorgst. Und dass wir füreinander sorgen.
    Danke!

Bildquelle: iStock: alvarez, YakobchukOlena, Sasha Samardzija