
Impuls 4
Wieso? Weshalb? Warum? – Gemeinsam Antworten finden
- Wie entsteht ein Regenbogen?
- Warum kann ein Flugzeug fliegen?
- Wo komme ich eigentlich her?
- Wer hat den Mond da hingehängt?
- Wieso klebt Kleber?
Fragen über Fragen! Da raucht einem schon mal der Kopf! Es ist gut, wenn Kinder Fragen stellen. Denn sie wollen wissen, wie die Welt funktioniert. Schließlich begreifen sie sich als Teil dieser Welt und suchen ihren Platz darin. Es geht darum, mehr und mehr zu begreifen:
Weil ich begreife, beginne ich zu verstehen. Und weil ich verstehe, kann ich handeln und aktiv mitgestalten.
Viele Fragen können wir Eltern gut beantworten und Zusammenhänge erklären. Doch es gibt auch Fragen, da kommen wir selbst an unsere Grenzen. Auch wir haben Fragen, auf die wir keine Antworten wissen. Dies Kindern gegenüber zuzugeben, ist keine Schwäche, sondern eine Stärke.
Grundsätzlich können wir uns mit dem Kind auf die fragende Seite stellen, also nicht gleich eine Antwort liefern. Dies ist gerade dann wichtig, wenn die Fragen eher philosophisch oder religiös daherkommen, wie z.B.: Warum gibt es Menschen? Woher kommt das Böse? Was ist eigentlich nach dem Tod? Wie sieht es im Himmel aus?
Eine Gegenfrage, beispielsweise: „Was glaubst denn du, wie es im Himmel aussieht?“, animiert Kinder, an dem Thema dranzubleiben. Es kann richtig spannend, inspirierend und bereichernd sein, zu erfahren, welche Vorstellungen Kinder zu diesem Thema haben.

- Welche Themen findet mein Kind gerade spannend und interessant?
- Wo habe ich selbst Fragen?
- Welche Fragen sind auch für mich schwierig oder schwer zu begreifen? Wie gehe ich damit um?
- Eine Frage gestellt zu bekommen, bietet auch Chancen: Ins Gespräch zu kommen über Themen, Werte, Lebenspläne, Handlungsmöglichkeiten ... Gegenfragen wie: „Was glaubst du denn?“, „Hast du eine Idee dazu?“, „Wie stellst du dir das vor?“ oder „Was würdest du tun?“ können der Beginn eines interessanten Gesprächs sein.

- Gemeinsam mit dem Kind Antworten auf Fragen suchen: In Büchern nachschauen, im Internet recherchieren, Fachleute fragen ...
- Experimente durchführen. Ideen gibt es bei Komm mach mit
- Gottesspuren, Glaubensspuren (was auch immer das sein kann) entdecken, z.B. bei einem Spaziergang, bei einer Wanderung, in der Natur, in der Stadt, beim Einkaufen, in einem Schaufenster, an Menschen, im Wohnzimmer von den Großeltern, ...
Viel Spaß bei dieser Entdeckungsreise!

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Wo bist du?
Gott, wo bist du?
Es wird behauptet, dass es dich gibt!
Doch wo finde ich dich?
Nach was muss ich Ausschau halten?
Wie erkenne ich dich?
Ich war in einer prunkvollen Kirche.
Ich war auf dem Friedhof.
Ich war im Religionsunterricht.
Dich habe ich nicht gefunden!
Gott, wo bist du?
Es wird behauptet, dass es dich gibt!
Ich brauche dich!
Ich will nicht allein sein mit meinen Fragen:
Warum bekriegen sich Menschen?
Warum sterben Menschen an Krebs?
Warum zerstören Naturkatastrophen Häuser?
Gott, wo bist du?
Es wird behauptet, dass es dich gibt!
Ich blicke in den Himmel und sehe dich nicht!
Blicke ich in meinen Alltag, sehe ich,
wie ein Vater sein Kind tröstet,
wie eine Mutter ihr Kind ermutigt,
wie Kinder ein anderes Kind zum Spielen einladen,
wie jemand seine an Demenz erkrankte Mutter pflegt,
wie mutige Mitbürger:innen einen Migranten in Schutz nehmen.
Gott, ich habe dich gefunden!
Es gibt dich!
Es gibt dich überall dort,
wo Güte und Liebe,
wo Versöhnung und Ehrlichkeit,
wo Respekt und Wertschätzung gelebt werden!
Gott, es gibt dich. Du lässt dich finden.
In meinem Leben und im Leben anderer.
Entscheidend ist unser WIE des Miteinanders.
Amen.
Sebastian Wurmdobler
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