Impuls 14

Beten – Staunen. Entdecken. Sich verbinden.

Mal eine vielleicht provokante Frage: 

  • Hast du heute schon gebetet?

Nein, ich meine jetzt nicht einen Text lesen oder auswendig wiedergeben. Ich meine: Warst du in Verbindung mit irgendjemandem, mit irgendetwas, mit Gott?

Beten meint: 

  • sich zu öffnen, wahrzunehmen, was da noch ist, und die Verbindung zu dem zu spüren, was oder wer Gott für dich ist. Darum geht es auch in Impuls 12 – schaut doch gerne nochmal nach.

Natürlich kann es helfen, vorformulierte Texte zu verwenden und sich diese zu Herzen zu nehmen.
Doch Beten ist noch viel mehr:

Ein Spaziergang in der Natur, aus Herzenslust singen, Musik hören, ein offenes Gespräch, einfach nur dasitzen und lauschen, einen Gottesdienst besuchen, malen, schreiben, mit Gott sprechen, gestalten, … alleine oder gemeinsam!

Für dich

Staunen hat auch etwas mit Beten zu tun. Denn Beten meint, sich Zeit zu nehmen und innezuhalten, seine Sinne zu öffnen und wahrzunehmen:

  • Mich wahrnehmen mit meinen Gefühlen und Gedanken.
  • Meine Mitmenschen wahrnehmen.
  • Meine Umwelt wahrnehmen.
  • Und wahrnehmen meint auch: Hinhören – Hinsehen – Hinspüren – Hinschmecken.

"Das Leben ist wie ein Wimmelbild, das entdeckt werden will."

Für euch

Eine Anregung, um dich zu verbinden:

  • Nimm dir in der Minute eine Sekunde Zeit zum Staunen, nimm dir in der Stunde eine Minute Zeit zum Staunen. Nimm dir am Tag eine Stunde Zeit zum Staunen. Und nimm dir in der Woche einen Tag Zeit zum Staunen. Egal wo, egal wie, egal was und egal wann! Alleine oder gemeinsam! Tausch dich mit jemandem dazu aus. Oder sprecht in der Familie darüber, was du / was ihr alles entdeckt habt.

Macht eine Foto-Challenge:

  • Fotografiert das, was euch zum Staunen bringt.
  • Macht dann eine Fotoshow. Schaut euch die Fotos gemeinsam an. Unterhaltet euch darüber, was euch zum Staunen gebracht hat.
  • Wenn ihr wollt, könnt ihr das Ganze unter ein Motto stellen. Zum Beispiel: „Da steckt Gott drin!“ oder „Verbunden sein“.
  • Oder: Schaut euch eure Fotos auf euren Smartphones an: Was habt ihr fotografiert, weil es euch zum Staunen gebracht hat?

Eine Anregung des Hl. Ignatius: 

  • Mit Gott reden wie mit einem guten Freund oder einer guten Freundin. 

Probiere es doch mal aus oder lass dich auf die Worte anderer ein: 

Gebet eines Kindes

Gott, ich hab eine Frage: Wo wohnst du am liebsten? Dann besuche ich dich dort: Im Wald?

Im Meer? Im Himmel? In der Kirche? An welchem Ort? Was sagst du?

Du wohnst am liebsten jeden Tag tief in mir drin? Das freut mich, weil ich dir dann immer nahe sein kann.

Amen

Verfasser:in unbekannt

Wie gesagt: Staunen hat auch etwas mit Beten zu tun. Denn Beten meint, sich Zeit zu nehmen und innezuhalten, seine Sinne zu öffnen und wahrzunehmen.

Hier ein etwas anderes Jesusbild!

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  • Macht euch gemeinsam auf die Suche nach Jesus. Betrachtet miteinander dieses Bild und tauscht euch aus. Ihr könnt euch gegenseitig helfen, Jesus zu entdecken.
  • Auch wenn man ihn nicht gleich entdeckt, lohnt es sich, immer wieder auf dieses Bild zu schauen. Es braucht Geduld, Zeit und Bestand. Also nur keinen Stress!

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"Na, was hast du alles entdeckt?"

Schwarze und weiße Flecken, klar.
Eigentlich ist das ein Foto von schmelzendem Schnee –
das, was weiß ist, ist Schnee und das, was schwarz ist, ist Erde.

Und hast Du noch etwas wahrgenommen?
Vielleicht Jesus, wie er seinen Blick zu Dir wendet?

Doch, es ist wahr!
So wie die Flecken angeordnet sind, lässt sich darin das Gesicht Jesu erkennen.
Das Bild zeigt Jesus von der Brust bis zur Stirn. Sein Oberkörper ist leicht zur Seite gedreht und er wendet sein Gesicht – mit langen Haaren und Vollbart – zu Dir hin. Er blickt Dich an.

Zugegeben, es ist wirklich nicht einfach ihn zu entdecken, doch Er ist da –
nicht nur in diesem Bild.
Es braucht durchaus Zeit und auch etwas Abstand, um ihn zu entdecken.

So ist es auch in unserem Leben.
Es wird behauptet, dass Jesus lebt, dass Er unter uns ist, dass wir uns im Gebet an ihn
wenden können.

Doch wie und wo und wann kann ich diesen Jesus in meinem Leben entdecken?
Wie und wo und wann kann ich Jesus begegnen?

Das kann nur jede:r für sich beantworten.
Mir hat dabei ein Lied von Taizé geholfen.
Es heißt: „Ubi caritas et amor, ubi caritas Deus ibi est.“
Das bedeutet: Dort, wo Güte und Liebe ist, dort ist Gott.

Also innehalten und staunen,
auf sich und sein Leben blicken,
vielleicht auch die dunklen Stunden des Lebens in den Blick nehmen
und dabei wahrnehmen,
was alles an Güte und Liebe,
Trost und Ermutigung,
Verständnis und Vergebung, ...
da war und immer noch da ist.

Das Leben bietet mehr als nur schmelzenden Schnee!

Sebastian Wurmdobler

Vielleicht ladet ihr das Bild hier herunter, druckt es aus und platziert es an einem Ort, wo ihr immer wieder mal darauf blicken könnt!

Hinweis: Zum Ausdrucken können Sie das Bild über den Teilen-Button an Ihre Mailadresse schicken und es dann vergrößern oder ausdrucken.

Möglicherweise kann diese Version des Bildes helfen, etwas zu erkennen:

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Bildquelle: iStock: busra İspir, seb_ra, StockFrame