Impuls 12

Zuhause – Mehr als nur vier Wände

Ein heißer Tee und eine warme Wolldecke nach einem Winterspaziergang. Ein gemütlich eingerichtetes Zuhause. Das Zusammensein mit lieben, wohlwollenden Menschen. 

Daran denken viele, wenn sie den Begriff „Geborgenheit“ hören. Die Dänen kennen das Wort „hygge“, das ein ähnliches Gefühl beschreibt.

Geborgenheit ist aber noch mehr als Gemütlichkeit.
Es ist das Gefühl: Gerade kann uns nichts Schlimmes passieren. Wir fühlen uns angenommen, behütet und umsorgt. Und wir sind uns sicher, Halt und Unterstützung zu finden, falls nötig.

Kinder brauchen verlässliche Beziehungen, damit sie ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit entwickeln können.
Sie brauchen Menschen, die da sind, wenn es jemanden braucht. Nur so gelingt es Kindern, neugierig und angstfrei auf die Welt mit ihren Herausforderungen zuzugehen.

Auch der Glaube an Gott kann das Gefühl von Geborgenheit vermitteln. Besonders wenn Krisen, Kriege und Katastrophen die Nachrichten bestimmen, brauchen wir dieses Grundgefühl.

Für dich

Wenn du an deine eigene Kindheit zurückdenkst:

  • Gab es einen Moment, in dem du dich besonders sicher und geborgen gefühlt hast?
  • Was war das für ein Moment?
  • Rufe dir die Situation und das damit verbundene Gefühl vor dein inneres Auge: Was machst du gerade? Wer ist beteiligt? Ist es ein besonderer Ort?
Für euch

Hier findet ihr eine ungewöhnliche Landkarte. Sie entführt euch nicht in fremde Länder, sondern in das Abenteuer eures Lebens:

  • Was verbindet ihr als Familie mit dem Begriff „Geborgenheit“?

Sammelt Begriffe, die euch dabei wichtig sind. Erstellt eure eigene „Landkarte der Geborgenheit“ mit diesen Begriffen. 

Dazu könnt ihr euch diese Landkarte herunterladen und ausdrucken. Oder ihr zeichnet selbst eine Landkarte und füllt sie mit euren Orten der Geborgenheit.

Hinweis: Zum Ausdrucken können Sie das Bild über den Teilen-Button an Ihre Mailadresse schicken und es dann vergrößern oder ausdrucken.

Plus

Die österreichische Autorin Lena Raubaum beschreibt sehr anschaulich, an welchen Orten sie so etwas wie Geborgenheit empfindet.

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Orte, an denen ich gerne bin

Der knorrige Ast am Zwetschgenbaum
Der Felsen im Glitzerbach
Die rote Schaukel in Opas Garten
Die Höhle mit Blätterdach
Das Haus, wo wir auf Urlaub waren
Der Balkon, wenn es gewittert hat
Mein Versteck im Kleiderkasten
Die Spielplatzbrücke, die so zittert
Unter der Decke mit Taschenlampe
und einem Buch zu liegen
oder mich einfach fest
in deine Arme zu schmiegen

Lena Raubaum
aus „Mit Worten will ich dich umarmen“,
Gedichte und Gedanken, Tyrolia-Verlag, Innsbruck, 2021


Wie ist das bei euch?

Taizé – ein kleiner Ort in Burgund – ist eine ökumenische Gemeinschaft, die seit Jahrzehnten ein Treffpunkt für Jugendliche und Familien ist. Im folgenden Taizé-Lied hat der Komponist versucht, sein Gefühl von Geborgenheit musikalisch auszudrücken. 

Kannst du das auch spüren? Oder kennst du ein anderes Lied, was für Geborgenheit steht? Dann gönn‘ dir das!

"Mon ame se repose"
deutsche Übersetzung:

"Bei Gott bin ich geborgen still wie ein Kind"

Weitere Liedtipps für euch zum Anhören:

Bildquelle: iStock: fotostorm, PeterAprahamian, Ralf Geithe